Der Rekonstruktionsversuch hält sich bewusst an die Stilform ähnlich der berühmten Notitia Dignitatum des 5. nachchristlichen Jahrhunderts, fokussiert sich hier allerdings auf das 6. Jahrhundert - also der sogenannten Transitionsepoche oder Übergangszeit - mit dem Schwerpunkt des Dominats des großen Kaisers Justinian (527-565 n.Chr.). Freilich werden die Dezennien kurz vor sowie nach diesem Zeitpunkt nicht vernachlässigt.
Erstmalig werden hier alle (ost)römischen Truppenstandorte des 6.Jahrhunderts, mögliche Dislozierungen und eine Liste der Kommandeure im Range der duces und magistri militum in einem Buch dar- und gegenübergestellt. Hinzu kommen auch Ausarbeitungen die unter anderem der Frage nach dem Verbleib der letzten Legionen und ihrer Wirkungskreise nachgehen. Auch Listen aller Provinzen sowie ihrer Zivilgouverneure und dessen Rangtitel werden hier dargeboten. Primäres Ziel der extensiven Recherche war die Sortierung des, jedenfalls vordergründig, perzeptiblen Bestandes vorhandener Evidenz.
War die Ausarbeitung zu Beginn noch auf das militärische Segment zentriert, musste jedoch recht früh auch der zivile Sektor miteinbezogen werden, da stringente Grenzen beider Bereiche als solche nicht mehr per se erkennbar waren. In diesem Zusammenhang lernen wir militärische Kommandeure kennen, die sich mehr und mehr um die zivile Administration bemühen mussten, auf der anderen Seite treffen wir auf Zivilgouverneure, die die Truppen ihres Sprengels zur Sicherung der Provinzen anführten und auch aktiv in Kämpfe eingriffen. Primärlisten, Schemata und Tabellen wurden hierbei auf Lateinisch und Griechisch verfasst, alle Anmerkungen und Erläuterungen hingegen in deutscher Sprache.